von lillii

Vom alten ins neue Jahr

30. Dezember 2022 in Weblogs

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Closed_up_of_a_sleeping_baby.jpg

Vom alten ins neue Jahr

Das Jahr ist eine streng begrenzte Zeit;
die übergeht in die Vergangenheit;
dass es nun alt ist - ist ihm einerlei;
es nimmt wie‘s kommt; ob Liebe; Hass ob Streit,
der Welt und Menschheit widerfährt viel Leid;
fürs Jahr ist dieses alles Narretei;
es ist nun mal so frei….. …
beginnt das Neue mit gewissem Schneid.
Was immer werden wird kann niemand wissen;
es wartet wie ein Kind in seinem Kissen.

© Luzie Rudde

von lillii

Das Glück gehört....

28. Juli 2022 in Weblogs

Bild:https://www.google.wikicommons++Diogenes+in+der+Tonne&

Das Glück gehört

Das Glück gehört Dir wenn Du selbst Dir genügst
und schwindet schnell hin wie der Schnee vor der Sonne -
im Leben ist nun mal nicht alles nur Wonne;
denn dies glaubst nur du, da du selbst dich belügst.

Doch wärest du nun eine einfache Nonne-
und dich somit schnell deinem Schicksale fügst -
dich nunmehr mit dem, was geschieht, auch begnügst -
so würdest du bald schon zu einer Ikone.

Doch was ist nun Glück, das fast jedermann sucht ?
Ist es nun der Wohlstand; der Reichtum; das Geld -
was ist es, das Du als dein Glück nun verbuchst?

Die Auswahl ist groß und was ist es , das zählt ?
Zufriedenheit ist ein sehr treffliches Gut -
Wer immer noch mehr will zahlt oftmals Tribut

© Luzie Ru.

Verse in : Amphibrachen (besondere Gedichtsform)

von lillii

W enn der Sommer sich ankündet,

16. Mai 2021 in Weblogs

eigenes Foto

Wenn der Sommer sich verkündet,
Rosenknospe sich entzündet,
Wer mag solches Glück entbehren?
(Johann Wolfgang von Goethe)

 

W enn der Sommer sich ankündet,
e inzug hält in der Natur
n eu die Sonne morgens zündet -
n ährt den Himmel mit Azur.

d ann kann auch mein Tag beginnen,
e r erscheint mir wonniglich -
r uhig, leicht die Stunden rinnen;

S ieh, die Sonne scheint für Dich;
o b ich mich mal treiben lasse;
m it dem Sonnenwinde gar-
m ich mit Leichtigkeit befasse –
e ines ist mir ganz schnell klar:
r uhig leicht die Wolken fliegen-

s chweben fort in weite Höhn,
i n die Lüfte mich zu ziehen
c (k)ann und wird wohl kaum gescheh‘n.
h erzlich gern hätt ich auch Flügel;

v ogelgleich, dahinzugleiten.......
e insam über Tal und Hügel;
r eichlich kühn, nicht zu bestreiten.
k ritisch mahnt es mich sogleich:
ü ber Allem mich erheben;
n ie könnt dieses Glück mir bringen.
d ank dem HERREN, darf ja leben.
e r lässt mich in vielen Dingen:
t äglich Möglichstes erstreben.

© Luzie Rudde (lillii)

 

von lillii

Pandora

21. Februar 2021 in Weblogs

Sir Lawrence Alma-Tadema (1836-1912): Pandora (1881);
Privatsammlung; via Wikimedia Commons; gemeinfrei

 

Pandoras Büchse

Auf Weisung Zeus' ist sie aus Lehm geboren
und brachte Unheil über unsre Erde.
Ich nehme dies als Anlass zur Beschwerde,
weil allezeit die Menschen unverfroren
bereit sind, Neugier mehr an Raum zu geben –
Pandora gleich, das Letzte zu erstreben.

Pandora ist der Neugier schnell erlegen,
als Zeus ihr eine Büchse übergab –
bis heute hält sie Menschen stets auf Trab,
zu forschen auf gefährlich neuen Wegen.
Sie konnte ihre Neugier nicht bezwingen;
dies war von Unheil bei so vielen Dingen.

Die Büchse war ursprünglich wohl gedacht
als ein Geschenk: Pandora war der Bote.
Geraten ist die Sache aus dem Lote,
worüber sicher nur der Teufel lacht.
Als sie geöffnet, ist der Fluch entwichen –
bis heute seine Wirkung nicht verblichen.

So sind wir durch Pandoras Schuld geschlagen
mit Mühen, Lastern, Krankheiten und Tod;
die Umwelt gar ist vielerorts marod.
Sind sie von Zeus geschickt, die neuen Plagen?
Doch eines ist der Büchse nicht entflohen:
die Hoffnung ist‘s, sie lässt uns nicht verrohen.

Nun sucht nach dieser unheilvollen Büchse!
Wer immer sie entdeckt, der ist der Held
der neuen, guten Zukunft für die Welt;
dass aus dem Inhalt Hoffnung uns erwüchse.
Nun meine Frage – würde Zeus das wollen?
Ich höre schon ein fernes Donnergrollen.

© lillii ( Luzie-R )

von lillii

 Graue Tage

26. November 2020 in Weblogs

 Bild John Atkinson Grimshaw (1836-93; Leeds): November (1879); Foto: Christie's (2010); via Wikimedia Commons; gemeinfrei

Die grauen Tage

Die grauen Tage haben ihren Charme:
verwischte Bilder in der Dämm'rung sehen,
wenn letzte Blätter von den Zweigen wehen –
so zeigt der Herbst uns seinen langen Arm.

Im letzten Licht tanzt noch ein Mückenschwarm;
ihm fehlt Bezug zu jeglichem Geschehen.
Ich seh den Mond beim Spiegeln sich ergehen –
Dank, dass die Pfütze seiner sich erbarm!

Am Horizont die letzten Sonnenstrahlen
bewirken einen rosaroten Schimmer,
um gegen Mondeslicht damit zu prahlen

Die nasse Straße überzieht ein Glimmer:
fantastisch; traumhaft; überraschend schön –
so möchte ich die grauen Tage sehn.

© lillii  (Luzie-R)

von lillii

Die Blätter fallen

11. September 2020 in Weblogs

Bild. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d3/Van_Gogh_-_Les_Alyscamps%2C_Allee_in_Arles.jpeg/1280px-Van_Gogh_-_Les_Alyscamps%2C_Allee_in_Arles.jpeg

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,....Rainer Maria Rilke

D  ie Blätter fallen, fallen wie von weit -
i   m Winde tanzen sie den wilden Reigen.
e  in Wirbeln ist es in der Herbsteszeit.

B  unt fallen sie herunter und sie steigen;
l   eicht im Tanze sie sich drehn und wenden
ä  ndern ihren Rhythmus nach Belieben -
t   ummeln sich wie wild, es will nicht enden.
t  reibens bunt beim Auseinanderstieben.
e  inmal sind auch sie des Tanzes müde,
r  uhen aus an ihrem alten Stamme-

f  olglich wird dies nun zur Plattitüde:
a  usgepustet ist des Lebens Flamme.
l  ustig lebte es sich an den Zweigen.
l  eider ist die Lebenszeit dahin;
e  ine kleine Zeit, sie war zu eigen
n  icht zurückzuholen der Beginn.

f  ügsam folgen sie dem Weltengang
a  lles ist vergänglich auf der Erden.
l  eben gibt es nur ein Leben lang,
l  eider wird nichts besser durch Beschwerden.
e ilen muss man nicht,es kommt, wies kommt.
n iemand wird vergessen, das ist Fakt.

w agemutig ist nicht, was uns frommt,
i st zu schließen sinnvoll einen Pakt?
e ine Hand ist, die uns stetig hält;

v erlässlich, sicher ohne all Bedenken,
o b er, in dessen sichre Hand man fällt
n och weiter unsre Schicksale wird lenken...

w unsch, gar wissen, das ist ungewiss -
e inmal werdens sicher wir erfahren
i unsrem Denken gibt es manchen Riss
t rotz allem überheblichem Gebaren.

© Luzie-Rudde

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