Die richtige Behandlung für Bluthochdruck bei Senioren

Ungefähr die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland hat Bluthochdruck und sobald er sich entwickelt hat, hält er normalerweise ein Leben lang an.

Hoher Blutdruck wird manchmal als stiller Killer bezeichnet, weil er normalerweise ohne Symptome auftritt. Manche Menschen merken nichts von ihrem zu hohen Blutdruck bis sie beginnen, ernsthafte Probleme mit dem Herzen, dem Gehirn oder den Nieren zu bekommen.

Die gute Nachricht besteht darin, dass Änderungen des Lebensstils und Medikamente auch in der zweiten Lebenshälfte den Blutdruck effektiv senken und unter Kontrolle halten können.

Die Bedeutung der Blutdruckwerte

Unser Blutdruck schwankt von Natur aus im Laufe des Tages. Er ist am niedrigsten, wenn wir schlafen. Wenn wir uns ärgern oder nervös sind, steigen die Werte an. Optimal wäre es, wenn die Werte etwa bei 120/80 mmHg liegen würden.

Besonders Menschen, die an einer chronischen Nierenerkrankung oder Diabetes leiden, sollten genau auf ihren Blutdruck achten.

Die gesundheitlichen Bedürfnisse und Maßstäbe älterer Erwachsener unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen jüngerer Menschen, weil unser Körper mit zunehmendem Alter weniger effizient arbeitet. Es gibt heute unter Medizinern viele Meinungsverschiedenheiten, was die optimalen Blutdruckwerte für ältere Menschen betrifft, man sollte jedoch versuchen, Werte unter 150/90 mmHg zu erreichen.

Die Behandlung eines zu hohen Blutdrucks verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts. Die klinische Forschung hat gezeigt, dass man bei Menschen mit einem sehr hohen Blutdruck darauf hinarbeiten sollte, den systolischen Blutdruckwert auf etwa 150 zu senken.

Das Ziel von 150 mag hoch erscheinen, aber eine Behandlung, die die Werte auf unter 150/90 bringen soll, bringt andere gesundheitliche Risiken mit sich und hat möglicherweise keinen großen Nutzen.

Wie kommt es zum Bluthochdruck?

Der Blutdruck steigt mit zunehmendem Alter an. Bei vielen Senioren mit Bluthochdruck gibt es dafür keine spezifische Ursache. Wenn man keinen bestimmten Grund für hohe Blutdruckwerte findet, spricht man von essenziellem oder primärem Bluthochdruck.

Bei manchen Menschen ist Bluthochdruck das Ergebnis eines anderen medizinischen Problems oder eine Nebenwirkung von Medikamenten. Wenn eine direkte Ursache bekannt ist, spricht man von sekundärem Bluthochdruck.

Zu den Risikofaktoren für Bluthochdruck gehören hohe Blutdruckwerte in der Familie, Übergewicht, salzreiche Ernährung, Alkoholkonsum, Rauchen, Mangel an Kalium, Bewegungsmangel und vor allem Stress.

Komplikationen durch Bluthochdruck bei älteren Menschen

Ein hoher Blutdruck führt dazu, dass das Herz stärker arbeiten muss. Es kommt zu Abnutzungserscheinungen in den Arterien und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen, Herzinfarkten und Nierenproblemen.

Ein unbehandelter Bluthochdruck kann außerdem die folgenden Schäden verursachen:

  • Vergrößerung des Herzens
  • Ausbuchtungen in Blutgefäßen, die sogenannten Aneurysmen
  • Verengung der Blutgefäße in den Nieren und Nierenversagen
  • Verhärtung der Arterien im Herzen, im Gehirn und in den Beinen
  • Platzen der Blutgefäße in den Augen

Gegenmaßnahmen

Bei einem nur leicht erhöhten Blutdruck genügt es oft, die Lebensgewohnheiten etwas zu ändern, mehr Obst und Gemüse zu essen, einige Kilo abzunehmen und sich im Alltag weniger zu ärgern.

Die meisten Menschen mit Bluthochdruck sollten jedoch in Absprache mit ihrem Arzt Medikamente einnehmen. Oft wirkt eine Kombination von zwei oder mehr Arzneimitteln besser als eines. Die folgenden Medikamente werden üblicherweise zur Senkung der Blutdruckwerte verschrieben:

Diuretika wie HCT und Xipamid werden oft als „Wassertabletten“ bezeichnet. Sie wirken, indem sie den Nieren helfen, überschüssiges Wasser und Salz aus dem Körper zu spülen. Dadurch wird die Flüssigkeitsmenge im Blut reduziert, was den Blutdruck senkt.

Betablocker wie Metoprolol und Bisoprolol 20 mg helfen dem Herz langsamer und mit weniger Kraft zu schlagen. Das Herz pumpt weniger Blut durch die Blutgefäße, was den Druck senkt.

ACE-Hemmer wie Ramipril verhindern, dass der Körper ein Hormon namens Angiotensin produziert, das die Blutgefäße verengt und den Blutdruck erhöht.

Angiotensin-II-Rezeptorblocker sind eine neuere Art von Arzneimitteln. Anstatt die Bildung von Angiotensin (wie ACE-Hemmer) zu verhindern, blockieren diese Medikamente die Wirkung des Hormons im Körper.

Kalziumkanalblocker wie Amlodipin verhindern, dass Kalzium in die Muskelzellen des Herzens und der Blutgefäße gelangt, wodurch sich die Gefäße entspannen und der Blutdruck sinkt.

Alpha-Blocker wie Ergosin und Prazosin entspannen die Muskeln in den Wänden der Blutgefäße, wodurch sie sich erweitern.

Allen diesen Medikamenten ist gemeinsam, dass sie unbedingt regelmäßig genommen werden müssen. Wer Fragen bezüglich ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen hat, sollte nicht zögern, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen und sich zu möglichen Alternativen beraten zu lassen.

Hinweis:Alle beispielhaft aufgeführten Medikamente sind markenrechtlich durch ihre Hersteller geschützt.

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