Früchtebrote haben eine lange Tradition
In der Vorweihnachtszeit sind würzig-süße Früchtebrote eine gesunde Alternative zu Plätzchen und Schokolade. Das dunkelbraune Kletzenbrot oder Hutzelbrot ist eines der ältesten Weihnachtsgebäcke und vor allem im bayerischen und schwäbischen Raum verbreitet.
Entstehung
„Hutzeln“ und „Kletzen“ sind Dörrbirnen, die früher in der Nachhitze des Backofens getrocknet und auf diese Weise für den Winter haltbar gemacht wurden. Die Bauern bereiteten das Früchtebrot ohne Honig oder Zucker und nur mit Birnen zu. Heute werden auch andere Trockenfrüchte wie Feigen, Datteln, Rosinen, Aprikosen, Pflaumen und Nüsse verwendet. Weihnachtsgewürze wie Nelken, Zimt und Anis, aber auch Zitronat oder Orangeat geben der Spezialität das besondere Aroma.
Herstellung
Die älteste Form der Herstellung ist die, die Früchte in den Brotteig einzubacken. Dafür wird das Dörrobst über Nacht in etwas Wasser eingeweicht und am nächsten Tag zerkleinert. Dann vermengt man die Früchte mit der Einweichflüssigkeit, dem Hefeteig und den Gewürzen. Die Masse lässt sich zu kleinen Laiben formen oder in eine Kastenform füllen. Nachdem der Teig mindestens eine Stunde geruht hat, kann man ihn mit weißen Mandeln verzieren und im Ofen dunkelbraun backen. Luftdicht verpackt und an einem dunklen Ort gelagert, sind die nahrhaften, saftigen Brote mehrere Wochen haltbar.
Brauchtum
Begonnen wurde mit dem Backen des Früchtebrots in den Tagen um den Andreastag am 30. November. In der Andreasnacht begannen die „Klöpfelnächte“, ein Fruchtbarkeitsbrauch, bei dem maskierte junge Männer mit Gedichten um Gaben, darunter auch Früchtebrot, bettelten.
Es gehörte mit anderen Herbstgaben teilweise zu den Festtagsspeisen am Nikolaustag.
Am Heiligen Abend oder am Stephanitag wurde das Früchtebrot vom Hausvater angeschnitten und verteilt. Die Kinder, Knechte und Mägde bekamen einen Anteil. Um Glück in den Stall zu bringen, erhielten die Tiere Früchtebrot als „Maulgabe“.
Ein alter Verlobungsbrauch ist das Anschneiden des Früchtebrotes. Die Endstücke des Früchtebrotes wurden von den Frauen im heiratsfähigen Alter an ihre Liebhaber verschenkt, um mittels glatter Schnittkanten ihre Zuneigung zu signalisieren oder mittels rauher Schnittkanten die Beziehung zu beenden.
Weitere Informationen:
www.brauchtumsseiten.de/a-z/k/kletzenbrot/home.htm (...)
(©Presseservice:aid/wikipedia)
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