So ganz ohne geht es nicht

  • So ganz ohne geht es nicht

     Constantia antwortete vor 4 Jahren, 9 Monate 1 Teilnehmer · 1 Senden
  • Constantia

    Organisator
    19. Juni 2019 um 10:38

    Ohne einen Blick in die Geschichte. Auch wenn Dresden 1206 erstmals urkundlich erwähnt wird, soweit will ich dann doch nicht zurückschauen.

    Entwickelt hat sich die Stadt wohl aus zwei Siedlungen rechts und links der Elbe. Wobei linkselbisch den Vorteil hatte, dass sich hier der jeweilige Herrscher niederließ. Das Residenzschloss im historischen Dresden erzählt noch heute davon. Die Ansiedlung auf der anderen Elbseite soll zwar älter sein, hinkte aber in seiner Entwicklung stets etwas hinterher und fühlte sich oft benachteiligt. Hier lebten die Handwerker, die ärmeren Menschen. Fernab vom Hofleben.

    Vielleicht wäre es noch lange so weiter gegangen, wenn es 1685 nicht einen großen Brand gegeben hätte.

    Bei einem Kunsttischler bricht in den Mittagsstunden ein Feuer aus. Die Ausbreitung muss innerhalb kürzester Zeit vonstatten geganngen sein. Zu allem Unglück befanden sich viele der hier eigentlich ansässigen Bewohner bei einer Hofjagd in Moritzburg, konnten beim Löschen nicht helfen.

    Am Ende waren 331 Häuser unbewohnbar, ca. 2000 Menschen obdachlas. Nur das Rathaus und der Jägerhof sowie ein paar Häuser an der Elbe gelegen, kamen mit dem Schrecken davon. Selbst die Dreikönigskirche wird ein Opfer der Flammen.

    Während die Einwohner ihre Häuser samt Kirche wieder aufbauen wollte sah man auf der anderen Elbseite im Schloss die Chance für eine völlige Neugestaltung. Auch eine Chance für den Oberlandbaumeister Wolf Casper von Klengel. Gerufen hatte ihn Johann Georg II. Vieles haben wir dem Baumeister zu verdanken. Manches, wie die Straßengestaltung oder der massivere Baustil ist hier und da zu erkennen (besonders in der nur unweit entfernten Königstraße).

    Hauptstraße und Neustädter Markt wurden durch die zweite massive Zerstörung im Februar 1945 bis auf wenige Ausnahmen dem Erdboden gleich gemacht.

    Und hier wiederholt sich sozusagen die Stadtgeschichte. Allerdings war es kein Kurfürst, sondern eine Politriege, die aus Dresden eine sozialistische Großstadt machen wollte. Angefangen hat sie damit in der Altstadt und ließ das Neustädter Areal, von dem wir hier sprechen, in einen Dornröschenschlaf fallen.

    In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstand dann der Plan und begann die Umsetzung, das wenige Historische mit dem dringenden Wohnungsbau zu verbinden. Ganz sicher immer im Kampf mit den Dresdner Denkmalschützern und den vielen historisch beschlagenen Dresdner Bürgern.

    Was dabei herausgekommen ist, was ich hier erlebt habe und was mir noch heute Herzklopfen beschert, erzähle ich euch demnächst.

    Constantia

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