Miniaturen in luftiger Höhe

  • Miniaturen in luftiger Höhe

     Constantia antwortete vor 3 Jahren, 6 Monate 2 Teilnehmer · 11 Beiträge
  • Constantia

    Organisator
    8. Oktober 2020 um 8:44

    In Zeiten, wo so viele Menschen mit gesenkten Kopf durch die Welt laufen möchte ich euch verführen den Blick hier und da nach oben zu richten. Nicht den Sternen gilt meine Aufmerksamkeit. So hoch hinaus muss es dann doch nicht sein.

    Ich will diese eigenartige Zeit nutzen, mal mein kleines “Archiv” etwas zu ordnen und vielleicht auch etwas zu entsorgen. So fand ich eine Serie aus der Tageszeitung “Die UNION” aus dem Jahr 1988. “Wetterfahnen in Dresden und Umgebung” war das Thema unter der verräterischen Dachzeile “Woher der Wind weht”Grinning.

    Nun sind wir ja 32 Jahre weiter und der ursprüngliche Zweck der Wetterfahnen ist nun wirklich überholt. Bliebe der historische und/oder künnstlerische Wert. Aber ständig eben dem Wetter, also Wind, Regen und Schnee ausgesetzt, setzt so einer Wetterfahne doch recht heftig zu. Der Autor der neun Beiträge Dr. S. Böritz (Ordnung muss sein – ohne ihn wäre ich ja gar nicht auf die Idee gekommen, nach oben zu schauen) spricht von einem reichen Bestand von Wetterfahnen. Es war einfach ein schmückendes Bauwerk und wer auf sich hielt verzierte sein Haus mit einer Wetterfahne. Sie wurden fast aussichließlich aus Eisen, Kupfer und Zink hergestellt. Die Oberflächen wurden insbesondere einer Verzinkung, Lackierung oder Vergoldung unterzogen.

    Bei Umbauten, Dachreparaturen oder auch so massiven Ereignisse wie Kriegszerstörungen oder ein völlig neuer Nachkriegs-Baustil ließ wohl so manche Wetterfahne verschwinden.

    Was zeigten die Wetterfahnen? Jahreszahlen verwiesen auf wichtige örtliche Ereignisse. Handwerker schmückten ihr Haus mit dem Zeichen ihrer Gewerke. Der Autor zeigt u. a. auch das Foto eines Segelschiffes auf dem Eckhaus “Zum Goldenen Schiff” am Loschwitzer Körnerplatz in Dresden. In Dresden-Kaitz hatte der Autor einen Auto-Veteran als Wetterfahne gefunden.

    Ich bin mir nicht sicher was bestimte Rechte anbetrifft, auch die Qualität alter Zeitungsartikel nach dem Scannen setzt Grenzen. Eine Wetterfahne kann ich euch aber bieten, auf dem Dresdner Schloss habe ich sie gefunden beim schnellen Sichten meiner Fotos.

    Bei zukünftigen Stadtspaziergängen werde ich mal meinen Blick auch hin und wieder nach oben richten. Ob meine Kamera mitspielt. Ich muss sie mal fragen Grinning.

    Übrigens Miniaturen ist eigentlich falsch. So wirken sie nur auf uns auf dem Boden. Ich habe etwas von 6 m gelesen und 1963 musste in Dresden Niedersedlitz die Wetterfahne aus 45 m Höhe entfernt werden. Hier half der Bergrettungsdienst. Auf dieses Verfahren greift man bis heute in kniffligen Situationen zurück.

    Vielleicht habt ihr auch so ein kleines Kunstwerk in eurer Nähe und auch eine bessere Kamera.

    Kommt gut durch den Tag

    ConstantiaFace With Monocle

    • Dieser Beitrag wurde am vor 3 Jahren, 6 Monate von  Constantia geändert.
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  • Constantia

    Organisator
    11. Oktober 2020 um 8:39

    Vielen Dank für Deinen Beitrag @Uhuline , ja irgendwie übersieht man die Wetterfahnen oft. Wir laufen ja nicht als “Hans-guck-in-die Luft” durch den Tag. Wie schnell wäre da ein Sturz vorprogrammiert. Ich drück mal die Daumen, dass Wetterfahne und Gaststätte noch lange eine Einheit bilden.

    Einen schönen Sonntag allen, die vorbeischauen

    Constantia

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 6 Monate von  Constantia bearbeitet.
  • Constantia

    Organisator
    11. Oktober 2020 um 16:55

    Ich stelle mal noch eine Wetterfahne mit Villa vor Grinning. Das ist die Villa Weigand in Dresden auf der Goethealle und vermutlich ist sie eine der bekanntesten Villen der Stadt. Wieso ich mir so sicher bin? Ganze Generationen von Paaren haben sich hier das Ja-Wort gegeben. Manche vielleicht auch zwei- oder mehrmals?

    Karl August Weigand erwarb im Jahre 1895 das damals gerade neu errichtete Gebäude. Wiegand war Lithograph und Erbe einer Druckerei in Bautzen. Schon damals verfügte die Villa über eine der ersten Dampfheizungen und eine zentrale Ventilation.

    Weigand nutzte die Villa bis zu seinem Tod 1922 als Sommersitz. Den Namen Weigand-Villa behielt das Haus umgangssprachlich, auch als sie in den Besitz der Stadt Dresden überging. In den Nachkriegsjahren fanden hier Flüchtlingsfamilien eine Unterkunft. Seit 1952 beherbergt die Villa ein Standesamt.

    Auch ich habe dort geheiratet und auf einem der Fotos ist mein Bruder zu sehen, wie er selbstvergessen die Decke betrachtet. Dort wären jede Menge “naggsche Weiber” zu sehen gewesen. Diese Kostbarkeiten sind mir allerdings bei der Zeremonie entgangen Grinning.

    Stuckverzierungen, Intarsien, Deckengemälde, hölzerne Wandverkleidungen,Bleiglasfenster und die passenden Möbel lassen nach wie vor die Villa zu eine zauberhaften Ort für den Bund fürs Leben werden.

    Kleine Anmerkung am Rande. Zu DDR-Zeiten befand sich neben dem Standesamt die Meldestelle der Polizei. Ein Schelm der Arges dabei denkt.

    Ich würde gern einmal hineinschauen. Aber die Chancen sind gering und eine zweite Eheschließung kommt nicht infrage.

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 6 Monate von  Constantia bearbeitet.
  • Constantia

    Organisator
    12. Oktober 2020 um 15:47

    Vielen Dank @Uhuline , für den musikalischen Engel in luftiger Höhe. Heute beim täglichen Spaziergang samt Einkauf habe ich ganz in meiner Nähe auch etwas Alltägliches entdeckt. doppelt hält besser haben sich da die Architekten gedacht und auf jedes türmchen eine Wetterfahne gesetzt. 1900/1905 weist zum einen auf das ursprüngliche Baujahr hin. 1995 wurde das Haus völlig entkernt und wieder “gefüllt”. Die Wetterfahnen erinnern nun an “Geburt und Wiedergeburt”.

    Vielen Dank auch für das Spinnennetz. Die Natur ist schon eine exzellente Künstlerin.

    ConstantiaCamera

  • Constantia

    Organisator
    13. Oktober 2020 um 10:24

    Ja, @Uhuline , das hat mich auch stutzig gemacht. Aber wer weiß schon was in luftiger Höhe los ist Grinning. Allein die Zwillings-Variante ist für mich schon erwähnenswert. Da im Erdgeschoss die Sparkasse ist war man wohl großzügig Grinning.

    Einen schönen Tag

    ConstantiaFace With Monocle

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 6 Monate von  Constantia bearbeitet.
  • Constantia

    Organisator
    13. Oktober 2020 um 13:59

    @Uhuline , ich habe extra mehr als einen Kameraklick abgewartet, sie drehten sich und zwar völlig eigenständig und unterschiedlich Grinning. Wir werden es wohl einfach so hinnehmen müssen.

    Constantia, die das Ganze aber weiter beobachten wird einschl. der Sparkasse Rofl

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