Hochzeit
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Wenn eine Hochzeit nach 300 Jahren immer noch im Gespräch ist muss es ein ganz besonderes Fest gewesen sein.
Am 20. August 1719 heirateten in einer schlichten Art und Weise Friedrich August, Sohn August des Starken und Maria Josepha, die Tochter von Kaiser Leopold I. und Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg in Wien.
Heiratspläne und Hochzeiten in diesen Kreisen waren immer politisch geplant. August der Starke hatte schon früh auf die Kaisertochter Maria Josepha gesetzt. Übrigens kann man von den beiden behaupten, sie führten eine gute Ehe. 15 Kinder zeugen davon und eine gemeinsame Liebe für die Kunst.
Als das Paar in Dresden ankam war das ganz anders. Dresden feierte als gebe es kein Morgen. Wahrscheinlich weniger auf Wunsch des Brautpaares. sondern weil August der Starke aller Welt zeigen wollte, wie sehr er in der europäischen Politik mitspielte. Vom 2. September bis zum 12. Oktober gingen die Feierlichkeiten.
300 Jahre später will man natürlich noch einen drauf setzen. Ganz Sachsen feiert von Schloss Hubertusburg in Wermsdorf bei Oschatz bis nach Dresden.
Hier hatte man eine ganz ausgefallene Idee. Mitten in die schöne Anlage des Zwingers stellte man ein großes Kuppelzelt und zeigt eine filmische Zeitreise in 3D und 270 Grad-Projektion, 4 Meter hoch und 13 Meter lang ist die Leinwand. Eintritt pro Untertan 3 Euro für 10 Minuten.
Grund genug für mich für einen Besuch.
Ich ordne es für mich als einen Spaß ein, Animation mit modernster Technik. Ich hatte Probleme mit dem Kreislauf, Sitzplätze gab es keine und so war ich froh, dass das ganze nur 10 Minuten (samt Eigenwerbung des Produzenten) dauerte. Einige Besucher waren auch traurig, weil die Hauptpersonen, also das Brautpaar, in dem kurzen Film nicht vorkam. August der Starke hat sich in den Vordergrund geschoben – mit aller Macht – typisch für ihn :-).
Ich war froh, als ich wieder draußen in der Sonne war und habe mich erst mal an einen der Brunnen gesetzt.
Dann habe ich mich etwas höher begeben und mir das Zelt von oben angesehen.
Natürlich fand ein Teil der Hochzeitsfeierlichkeiten im Zwingerhof statt. Aber vielleicht hätte man das Zelt auch auf dem benachbarten Theaterplatz unterbringen können. So mancher Tourist fühlte sich um sein Foto-Motiv betrogen.
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Und wenn ich schon mal hier oben bin
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Schon als Kind fand ich, der Ort ist etwas Besonderes. Dabei waren es teilweise noch Ruinen.
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Und ein Blick auf das neue moderne Dresden ist auch nicht ohne Reiz – sozusagen im Spiegelbild der Zeit.
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15 Uhr, das Glockenspiel am gleichnamigen Pavillon beglückt uns mit wunderbaren Tönen. Sekunden später gehen Sirenen los. Es ist Mittwoch, der regelmäßige Test reißt mich aus der Idylle. Ein eigenartiger Kontrast zwischen all dem Wiedererstandenen und dem Warnton.
Constantia
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Hallo Constantia, sehr schöner Bericht und tolle Fotos, danke dafür. Sollte ich endlich mal Dresden besuchen (hat bisher nicht geklappt), dann wünschte ich mir so eine sachkundige Stadtführerin wie dich : )
Fifru -
Wie ich hier schon mal schrieb, die meisten Stadtführer hier sind kompetent. Es gibt nur einen Unterschied. Jede(r) hat ihr/sein Lieblingsthema. Kann manchmal selbst für mich richtig spannend sein.
Constantia
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So ist es. Mit den Augen unterschiedlicher Stadtführer habe ich ein und dieselbe Stadt schon ganz anders wahrgenommen. Deshalb scheue ich auch nicht vor einer zweiten oder sogar dritten Stadtführung zurück. Und in Dresden kann man eigentlich ohnehin nur einen Teil der Stadt auf einmal besuchen.
Danke Constantia, das war wieder einmal ein schöner Gruß aus Dresden!
fifru, es lohnt sich! ich kann es Dir nur empfehlen!
Mondin
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