Ausstellungsbesuch
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Ausstellungsbesuch
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Zu den Dresdner Museen gehört auch das Kupferstichkabinett. Ich habe es für mich erst in den letzten Jahren entdeckt. Keine Ahnung, wie das passieren konnte.
Es war die eine oder andere Sonderausstellung, die mich bis in die 3. Etage des Residenzschlosses steigen ließ. Seine Räume gehören nicht zu den Prachträumen, seine Ausstellungsstücke dagegen gehören schon dazu.
Erst einmal habe ich mich schlau gemacht. wikipedia sagt dazu:
Der Kupferstich (veraltet auch Chalkographie genannt) ist ein grafisches Tiefdruckverfahren. Beim Kupferstich wird das zu druckende Bild mit einem Grabstichel spanabhebend in eine Kupferplatte „gegraben“.
Das klingt nach ganz großer Kunst. Dafür gibt es ein ganzes Museum? Zumindest war es der Anfang. Es war mal wieder August der Starke. Er hatte schon eine ganze Menge gesammelt und ihm ging es wie vielen Sammlern. Man sammelt und sammelt; irgendwann stellt man fest, es fehlt das System und die Wohnung gibt es auch nicht her.
So entstand 1720 das Grafik-Kabinett. 300 Jahre ist das also her. Grund genug zu feiern. Im Feiern war August der Starke ja ein Großer.
So ist nun im Kupferstich-Kabinett eine Ausstellung zu sehen, die uns nicht nur Kupferstiche zeigt, sondern Werke aus den drei Jahrhunderten. Sie zeigt uns die Entwicklung einer Kunst auf Papier hin bis zur Zeichnung, Druckgrafik und Fotografie. Letzteres seit 130 Jahren. So ein Museum ist auch Spiegelbild des Zeitgeschehens. 500 000 Werke fast das Depot. Was da auswählen?
Von einigen Werken war ich tief berührt. Die Sixtinische Madonna in schwarz/weiß.
https://www.graphikportal.org/document/gpo00094756
Das Original von Rafael kennt wohl jeder Kunstfreund. Dieses Werk ist von Johann Friedrich Wilhelm (1782-1816). Das Motiv hat es bis in die Rockmusik gebracht. Die Rocksuite von der Gruppe “Elektra” entstand 1979 und berührt mich noch heute beim hören zutiefst.
https://www.youtube.com/watch?v=oxCZ-GP-fGs
Was ließ mein Herz ebenfalls höher schlagen?
Canalettos Zeichnung der im Siebenjährigen Krieg zerstörten Kreuzkirche ist ein weiteres Werk, welches den Bogen zur Gemäldegalerie schlägt, die ja sozusagen in Sichtweite zu finden ist.
https://de.wikisource.org/wiki/Datei:Bellotto_Radierung_Tr%C3%BCmmer_der_Kreuzkirche.jpg
Ein Foto, geschaffen von Charlotte Rudolph, zeigt Gret Palucca. Eine bekannte Pose. Darüber hängt die Zeichnung von Kandinsky
Mir begegnen viele Namen – Käthe Kollwitz, A. R. Penck, auch Otto Dix, Oskar Kokoschka.
Aus sechs Jahrhunderten begegnen uns Kunstwerke. Einige sind so empfindlich, dass sie nur kurze Zeit gezeigt werden können. Nach dem 13. Juli werden sie noch drei mal neu bestückt, lese ich in einem Zeitungsartikel. Ein doppelter Grund noch mehrmals in die Ausstellung zu gehen.
Die Ausstellung ist bis zum 14. September zu sehen außer dienstags von 11 bis 17 Uhr. Ich war so fasziniert, dass mich nicht einmal mehr die Maske störte.
Papier, ein zartes empfindliches Material und doch hier in einer halben Ewigkeit.
Constantia
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Hallo Semini,
die zerstörte Kreuzkirche findest Du noch einmal bei einem Besuch der Gemäldegalerie. Dort sind eine ganze Reihe Canaletto-Bilder zu sehen. Auf einem seiner Gemälde hat Canaletto das Thema auch aufgegriffen. Ich vermute mal, erst die Zeichnung, dann das Gemälde.
Constantia
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