[Constantia]

J – Jahreswechsel

Weihnachten und Silvester/Jahreswechsel liegen ja nun mal eng zusammen. Uns wird Jubel, Trubel und Feiern in verschiedenen Varianten eingeredet. Dabei gibt es Bereiche, da ist nichts mit freien Tagen/Brückentagen.

Dabei will ich heute nicht von denen reden, die dafür sorgen, dass in den dunklen Tagen immer Strom da ist, die Wasserwerke dafür sorgen, dass ich mir auch das 97mal die Hände waschen kann oder an das viele medizinische Personal. Oder auch die Mitarbeiter im Handel.

Aufzugsbau und Bühnentechnik war 11 Jahre mein Betätigungsfeld. In vielen Städten entstanden Neubaugebiete und die höheren Häuser erhielten einen Aufzug. Noch heute kenne ich einige Auftragsnummern und die dazugehörigen Objekte. Oftmals wurden wirklich bis zum 23. Dezember die Aufzüge übergeben. Die zukünftigen Mieter konnten sich sozusagen schon mal den neuen Wohnungsschlüssel an den Weihnachtsbaum hängen.

Allerdings hieß das auch, dass bis zum 31. Dezember die Rechnungslegung erfolgen musste. So kam es, dass ich manchmal wirklich bis Silvester Mittags im Büro saß und in die Tasten meiner Schreibmaschine hauen musste. Davon können sicher auch andere ein Lied singen, die mit Buchhaltung zu tun hatten.

Später als ich mich in den Bereich der Medien geschlichen hatte, war mir nicht klar, was die Weihnachtsausgabe einer Zeitung für Arbeit macht. Während ich nun am Heiligabend und den Tagen zwischen den Jahren gemütlich meinen Morgenkaffee trinke, die Papierausgabe der lokalen Zeitung genieße (ich kann einfach nicht anders) kann ich gedanklich auch ein wenig hinter die Kulissen schauen. Da mussten Geschichten vorproduziert werden, die passenden Bilder gemacht oder rausgesucht werden. Wehe man verwechselte dann mal die Bildunterschriften. Da wurden die Leser munter und die Leserbriefredakteurin bekam viel Post. Planungen, wer am 2. Weihnachtsfeiertag, Neujahr oder an den davor- oder dazwischenliegenden Sonntagen in die Redaktion kommen darf. Der Traum von Betriebsferien tauchten hin und wieder in meinen Nächten auf.

Dieses Jahr ist es sicher um einiges schwieriger. Es gibt keine Kritiken von Weihnachtsprogrammen und all den anderen Veranstaltungen. Buchvorstellungen ohne Ende – meine Tageszeitung ist doch kein Börsenblatt. Viel Freude machen mir die Gemälde der Kunstsammlungen, die in einer Serie vorgestellt und erklärt werden.

Eine gute Zeitung ist die, wo die Leser nicht sagen “Was haben denn die da wiedere gemacht?” sondern sich einfach freuen, dass es sie gibt.

Bin schon auf die Weihnachtsausgabe gespannt.

Constantia