Zeit haben

  • Zeit haben

     Larachristine65 antwortete vor 3 Jahren, 4 Monate 4 Teilnehmer · 6 Beiträge
  • Mondin

    Teilnehmer
    2. Mai 2020 um 15:03

    Ich bin nicht der Meinung, dass man alle Zeit irgendwie nutzen müsste oder sollte.

    Ich finde es auch wunderschön, nur da zu sitzen und zu horchen, wie die Zeit vergeht – am liebsten irgendwo im Wald oder im Garten.

    Einerseits

    Meiner Ansicht nach würdige ich damit die Zeit mehr als wenn ich pausenlos versuche, sie zu füllen, als hätte sie an sich keinen Wert.

    Das Leben, das ich verkörpere, begann mit einer Befruchtung und von diesem Moment an geht es zielgerichtet auf den Moment zu, in dem die Zellen in einem Massensterben enden. Dieser Verlauf ist natürlich und (bio-)logisch.

    Andererseits

    Was ist Zeit? Sie tut nichts. Alles entwickelt sich – aber die Zeit bleibt gleich, sie unveränderlich und damit leblos, sie kann nicht vergehen, nicht sterben niemand kann sie totschlagen.

    Zeit ist das, wovon jeder von uns täglich genau gleich viel hat.

    Der eine verschläft davon 9 Stunden, der andere nur 4. Letzterer ist länger wach – aber mehr Zeit hat er nicht. Ebenso ist es mit allen anderen Tätigkeiten. Wer Kinder hat, ist verpflichtet, sich um sie zu kümmern Das finde ich notwendig. Wer ungeliebte Arbeit hat, verbringt viele Stunden damit, ihr nachzugehen, damit sein Leben außerhalb der Arbeit angenehm ist.

    Wir tun viel, uns das Leben angenehm zu machen.

    Haben Arbeitslose und Rentner zu viel Zeit? Oder wissen viele einfach nicht, sie auszufüllen und/oder zu genießen? Und kann ich Zeit genießen, ohne sie zu füllen? Für mich persönlich lautet die Antwort: JA, ich kann das!

    Das ist weder unanständig noch verboten, auch nicht unnatürlich.

    Und noch was: mögen die Nachbarn sagen, was sie wollen.

    Wenn ich meine Zeit genieße statt zu putzen, so geht das niemanden etwas an. Wenn ich mich in einer verdreckten Wohnung nicht wohl fühle, muss ich allerdings dafür sorgen, dass sie sauber ist. So einfach ist das!

  • happyday

    Teilnehmer
    2. Mai 2020 um 18:59

    Wunderbar was du über Zeit an sich schreibst, Mondin. Dem stimme ich voll zu…

    Vor über 20 Jahren habe ich mich mit dem Thema Zeit intensiv beschäftigt, auch wie Zeit von dem einen oder anderen beschrieben wurde bzw. Erklärungen dazu versucht wurden.

    Dann erlebte ich eine andere “Berechnung” von Zeit. Der Sohn einer Freundin lag lange im Koma nach einer Hirnblutung. Als er sich zurück in “die Zeit” tastete, war sie für ihn am Anfang seiner Rückkehr ins Leben linear. So wurde er z.B. vom Neurologen nach seinem Geburtstag gefragt und er nannte den 39. Januar. Sein Geburtstag ist der 8. Februar. Von ihm wurde Zeit eine Zeit lang linear wahr genommen…

    Zum Schluss für heute noch ein Witz: “Frage, wie lang ist eine Minute ? Antwort, je nach dem auf welcher Seite der Toilettentür man steht.”

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 11 Monate von  happyday bearbeitet.
  • Mondin

    Teilnehmer
    22. November 2020 um 12:39

    Hat gemessen

    Dann vergessen

    Was eben noch wichtig war

    Wunderbar

    Das gefällt mir am besten! Danke dafür !

    Mondin

  • Larachristine65

    Teilnehmer
    8. Dezember 2020 um 19:15

    Mich hat dieser Beitrag auch sehr zum Nachdenken angeregt. Im Alter nimmt man die Zeit tatsächlich ganz anders wahr. Zugleich als etwas was man plötzlich im Überfluss besitzt und aber auch als diesen unbestimmten Zeitstrahl der irgendwo für jeden auch ein Ende hat.

    Dieses einfach mal innehalten und zu horchen wie die Zeit vergeht, wie du es so schön formulierst, muss wirklich gelernt werden. Seine Zeit sollte man wirklich weder vergeuden noch zwanghaft mit Beschäftigungen ausfüllen. Die Zeit einfach Zeit sein lassen 🙂

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