Des Müllers Waage und sein Wa(a)gnis
Ein Bäcker einst buk Brot vom Mehle grau,
der Tag schien jung und schön,
der Laib gefiel ihm nicht und sagte deshalb schlau,
ich sollt doch mal zum Müller gehen.
So ritt er los, weit über`s Land,
der Tag war heiter und warm,
die Mühle trotzig hoch über Feldern stand,
ein gar gutes Land, der Müller war nicht arm.
Dicke Backen machte Gevatter Wind,
der Tag war leuchtend helle,
am gedeckten Tische saß Müller mit seiner
Frau und feistem Kind,
nur der graue Esel stöhnte,
hochgeladen hatte der Geselle.
In den Säcken ward nicht nur Mehl, wie er fand,
der Tag ließ graue Wolken schweben,
er rieselte Kalk und Lehm, Kreide und Sand,
jetzt konnte der Müller was erleben.
Hoch war die Strafe, heut bettelt er in Gassen,
der Tag wurde Nacht in jener Stund,
die Mühle ist seitdem verlassen,
ist das Brot nun heut gesund?