Damals war’s ….
Öffentlich / Leben
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Erzählt, was Euch gerade einfällt, angefangen beim Viertelliter Magermilch für Kinder unter 7 Jahren, über Lebensmittelkarten bis zum Brikett, das zum Kinobesuch im Tanzsaal der dörflichen Gaststätte mitzubringen war.
Epidemie
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So eine Epidemie habe ich schon mehrmals erlebt. Es war in den 50er Jahren. In unserem Dorf gab es die Baracken, ehemalige Soldatenunterkünfte vom Krieg. Bei uns in Sinstorf war die Flak zum Schutze Hamburgs gewesen.
Nun lebten in diesen Baracken sozial schwache Menschen. Eine Baracke hatte einen langen Gang. Von dort gingen Türen ab zu 2-Zimmer-Wohnungen, in denen oft 8 bis 10 Personen wohnten; denn die Bewohner waren meist kinderreich. Am Ende des Ganges waren die Toiletten für alle Bewohner. Da sie von allen Mietern benutzt wurden, war das der Herd für Krankheiten.
So gab es immer wieder Massenepidemien und wir durften nicht in die Baracken, wo unsere Grundschule war. Als ich die Aufnahmeprüfung zum Gymnasium machen sollte, herrschte gerade Ruhr. Ich durfte nicht zur Prüfung, sondern musste sie Wochen später nachholen. Während der Zeit der Krankheit durfte niemand aus Sinstorf nach Harburg oder Hamburg. So wurde eine weitere Ansteckung ausgeschlossen. -
Schutzimpfungen in der Nachkriegszeit sind mir in guter Erinnerung.
Da war die Impfung gegen Pocken. Die war Pflicht, soweit ich mich erinnere.
Zwei kleine Schnitte in den linken Oberarm. Die entzündeten sich kurz, heilten dann schnell ab und hinterließen zwei Narben, an denen man sehen konnte, dass die Impfung stattgefunden hatte.Dann gab es die Schluckimpfung gegen Kinderlähmung.
Freiwillig, aber es wurde geworben.
Kinderlähmung ist grausam, Schluckimpfung ist süß!An andere Impfungen kann ich mich nicht erinnern.
Aber an die in jedem Jahr wiederkehrenden Grippewellen. Dann waren in meiner Schulklasse die Bänke nur zur Hälfte besetzt. Ob es vorbeugende Impfungen schon gab, weiß ich nicht.
Novis
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Die Pockenimpfung war schon vor dem Krieg Pflicht. Dazu kam der Arzt direkt in die Schule, im 12. Lebensjahr wurde die 2. Impfung wiederholt und schützte angeblich lebenslang.
Später grassierte Typhus, hervorgerufen durch die vielen Flüchtlinge und Kriegsheimkehrer. Es mangelte an Hygiene und Kopfläuse gab es selbst in Familien, die auf Sauberkeit achten konnten.Unsere Kinder wurden geimpft, das war Pflicht und in der Mütterberatung musste der Impfausweis vorgelegt werden.
Verweigerer wurden von der Fürsorgerin aufgesucht.Auch der fahrbare Röntgenzug kam einmal jährlich in die Stadt und jeder wurde erfasst, der sich röntgen ließ.
So konnte Tbc rechtzeitig erkannt werden. -
In den 60er Jahren war nach meiner Erinnerung die Schluckimpfung gegen Polio verpflichtend. Ich arbeitete zu der Zeit in einer Schule als Lehrerin. Alle Schüler und auch alle Lehrer schluckten. Die Impfung wurde nach zwei(?) Jahren wiederholt. Eine ältere Lehrerin erkrankte dann an Polio, ein ganz ungewöhnlicher Fall, den man gegenwärtig eigentlich nicht erwähnen sollte. Eben „damals war‘s“.
etaner34
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Hallo Novis!
Und alle die hier vorbei schauen!
Was Du zu Impfungen schreibst Novis, kenne ich natürlich auch so! Es gab auch noch die Tetanus Impfungen! und noch einige…
Grippe Impfungen begannen in den 70ziger Jahren. Jedenfalls habe ich 1976 meine erste Grippe Impfung bekommen, wurde sehr krank, nie vorher und nicht nachher hatte ich so eine schlimme Gippe. Niemals wollte ich mich noch einmal gegen Grippe impfen lassen…1976 gab es schon 38 verschiedene Grippe Typen nach der “Spanischen Grippe von 1919” ???
Heute gib es über 200 verschiedene Mutationen…
Muß zugeben, am Anfang wollte ich mich auch nicht impfen lassen gegen Covid 19! bin aber bereits zum 3 Mal geimpft hab alles gut vertragen ohne Probleme.
Liebe Grüße zum 4.Advent
Pitti65
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