Meine Erfahrungen mit der Anrede "Dame" Teil1

  • Meine Erfahrungen mit der Anrede "Dame" Teil1

     Carl75 antwortete vor 1 Jahr, 6 Monate 1 Teilnehmer · 1 Senden
  • Carl75

    Organisator
    18. September 2022 um 9:35

    Einladung zum Geburtstag

    Es sind bereits 29 Jahre her, als wir für eine große Familienfeier die Aufgabe übernommen hatten, die Einladungen auszufertigen und abzusenden. Mir wurde die Aufgabe anvertraut, die Adressen der Gäste zu sammeln und diese mittels der Serienbrieffunktion auf den Briefumschlägen zu drucken.

    Schreibe ich stets Familie, wenn Erwachsene mit den im Haushalt lebenden Kindern eingeladen werden sollen? Familie und nur der Nachname, das ist mir zu unpersönlich. Aber welchen Vornamen setze ich zwischen Familie und dem Nachnamen? Den des Mannes oder den der Frau?

    Da schreibe ich halt, nein der Drucker druckt Familie, Vorname der Gattin, das verbindende Wörtchen und, Vorname des Gatten und den Familiennamen.

    Schreibe ich, wenn das Paar ohne Kinder gemeint sein soll, Eheleute?

    Und wenn die Eheleute unterschiedliche Nachnamen haben?

    Wie mache ich es bei den Paaren, die nicht miteinander verheiratet sind?

    Was schreibe ich bei weiblichen Einzelpersonen?

    Nein, so viele Extrawürste werde ich nicht zulassen. Da brauche ich ja in meiner Exceldatei etliche Spalten für die Differenzierung bei der Anrede.

    In der ersten Spalte steht bereits Familie. Das Wort Herr wird das zweite mögliche Wort und das dritte dort mögliche zugelassene Wort heißt Dame, denn das Wort Frau in der Anrede schreibt meine Computeranlage nicht.

    So steht dann beispielsweise auf den Umschlägen:

    Dame Franziska Möller

    Herr Franz Schulte Möller

    Was sollen denn die Leute denken, nein das möchte ich nicht. Meine Gäste werden da wohl meckern. Nein, es hilft nichts, ich nutze meine Macht schamlos aus und erkläre schlich, dass, wenn es anders sein soll, die vielen Adressen halt mit der Hand auf die Umschläge geschrieben werden müssen.

    Innerhalb der Großfamilie habe ich mich durchgesetzt und nach meinen Erklärungen zum Sachverhalt hörte ich oft:

    „Eigentlich hast du recht, aber es ist doch sehr ungewöhnlich.“

    Am Tag des Festes erlebte ich dann eine freudige Überraschung. Waren es doch gerade die älteren Gäste, die mit der Anrede “Dame“ auf dem Briefumschlag bestens zufrieden waren. Da war dann auch die Familienehre gerettet und die Jubilarin bestens zufrieden.

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