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  • Worthülsen - aber vergoldet

     Paesi antwortete vor 4 Jahren, 8 Monate 16 Teilnehmer · 49 Beiträge
  • GSaremba61

    Teilnehmer
    29. Juli 2019 um 20:22

    ….vietnamesischen Kontingent-Arbeiter sowie Studierende aus Mozambique….

    Mit denen man möglichst privaten Kontakt vermeiden sollte wie ich gehört habe. Damit fehlt dann eben doch die Erfahrung.

    Das sie nicht arbeiten konnten, könnte eine schlecht Formulierung sein. Meine Erfahrung in Kurzform- Auftrag Beimaterial abzuholen. Nach der ersten Fuhre setzte sich der Mitarbeiter hin. Auf die Nachfrage des Vorarbeiters weshalb er nicht die nächste Fuhre holt – Überraschung beim MA – wieso ist denn noch mehr Material da? Er kannte es nicht anders. kann man auch als "nicht arbeiten können" locker formulieren.

    Oder: Eine Maschine fällt aus. Der ostdeutsche Mitarbeiter will sofort reparieren. Wird selbstverständlich von den Kollegen und dem Chef zurückgehalten. Selbst 20 Jahre später hatte diese Person nicht verstanden, dass es zu seinem Schutz und dem Schutz der Firma war (Versicherungsschutz bei Unfall/Regressanspruch der Firma an Maschinenfabrik). Er füllte sich bevormundet, die Besserwessis konnten es nicht und ihn ließ man nicht. :-I

    Aus solchen Situationen, Fifru entstehen "Märchen". Und davon gibt es viele. Angebliche Bevormundung und/oder Benachteiligung, die viel mit den Möglichkeiten und den Rechten und Pflichten Westdeutschlands zu tun haben. Nicht gekannt, nicht verstanden = dann muss es der Besserwessi sein.

    GeSa

  • Madame.C

    Teilnehmer
    29. Juli 2019 um 20:29

    Nachdem sich die Diskussion immer weiter entfernte von meinen Eingangsfragen nach den "Worthülsen" habe ich den Text vorsichtshalber nochmal durchgelesen. Das löste eine Erinnerung aus.

    Ich war mal Teilnehmerin in einem Gruppenprozess mit etwa 30 Menschen. Eine zunächst harmlos erscheinende Übung war folgende:

    Man sollte zu zweit zueinanderfinden. Dann Hand und Arm des Gegenüber fest greifen und runterdrücken immer mit den laut gesprochenen Worten "Ich habe Recht"!

    Das ging immer hin und her zwischen A und B, "Ich habe Recht" – "Ich habe Recht" und es entwickelte sich eine derart starke fast tumultartige überlaute Atmosphäre. Bis das ganze irgendwann im langsamen Verebben abgebrochen wurde.

    Man kann auf so leichte Weise, Menschen motivieren, sich zu echauffieren, richtig wütend zu werden und für was "zu kämpfen", was ganz was anderes ist als die scheinbare Nullige Vorgabe.

    Muss hier nicht jede/r verstehen. Aber die mitgemacht hatten damals, die hatten Gelegenheit zu Betroffenheit bis befreiendem Gelächter. Und waren um eine Erkenntnis reicher.

  • Fischersfruwe

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 1:33

    Jeder Kontakt wurde nicht vermieden, im Gegenteil: Zwischen Vietnamesen und Deutschen bestehen enge freundschaftliche Kontakte, die über Jahrzehnte gewachsen sind. Und das weiß ich nicht vom Hörensagen, sondern aus persönlicher Anschauung. Ich kann allerdings nur für die Stadt Brandenburg sprechen.

    Ja, GeSa, die meisten Ossis können zaubern. Es gibt kaum ein technisches Problem, das sie nicht lösen können. Sie verfügen über eine breit gefächerte technische Fantasie. Ich fand das immer bewundernswert und habe oft Hilfe erfahren. Und irgendwie ist es auch schade, dieses Know-How brach liegen und verkümmern zu lassen.

    Generell und für mich abschließend kann ich zu dieser Diskussion nur sagen, meinem Eindruck nach ist die Ähnlichkeit zwischen Ost- und Westdeutschen unverkennbar, nämlich eindeutig DEUTSCH.

  • rooikat

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 9:00

    beauftragt von Bauunternehmen und Konsortien die in den verschiedensten Städten höchst aktiv zugange waren.
    Für wen? In wessen Auftrag?
    Es muss sich doch gelohnt haben, nicht nur für Unternehmen und Konsortien. Ohne Aussicht auf Gewinn wäre es wohl anders gewesen.

    Wenn es um private Suche und Aufträge ging – ich kann mich noch sehr gut mit Grauen daran erinnern: Autos fuhren im Schritttempo durch die Straße, es wurde fotografiert und gefilmt.
    Nicht wenige, auch meine Familie, verloren später ihre Heimstatt.

    Ich konnte 1987 zu einer Tante zum 85.Geburtstag nach Duisburg fahren.
    Abgesehen von den vollen Schaufenstern und gut Erhaltenem fand ich Stadtteile bzw. Straßenzüge, die auch nicht gerade toll aussahen. Nicht viel anders als im Prenzlauer Berg damals.
    Und auch Berlin war nicht überall Steglitz und Zehlendorf.
    Leider ist es nicht möglich "alt zu bauen", wie Herr Platzeck mal sagte.

    rooikat

  • rooikat

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 9:03

    @ Gesa, "unversehens über Nacht " ???

    Das ist doch nicht etwa ernst gemeint?
    Gestatte, dass ich bitter lache. :-I

    rookat

  • rooikat

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 9:22

    Aber der Soli ist nun mal samt und sonders in den Osten gegangen

    WER war der Empfänger "im Osten"?
    Wer bestimmte wofür wurde das Geld (leider häufig falsch) eingesetzt wurde?
    Auf wessen Konto kam der Gewinn hauptsächlich?
    Inzwischen ist der Soli schon länger ganz normaler Beitrag zum Bundeshaushalt, m.E. eine verkappte Steuer.
    Dass vieles, zuviel, zu Lasten nur der 'normalen' Bürger in Ost UND West geschah und noch immer geschieht, ist eine unbestreitbare Tatsache, habe ich von Beginn an gesagt.

    Eine ältere Dame sagte mir letztens: "Der Unterschied zwischen Ost und West wird erst beseitigt sein, in den Köpfen, in Politik/Medien, wenn der letzte in der DDR geborene und da gelebt habende Mensch verstorben ist." 🙁
    Manchmal fürchte ich, so ist es.
    rooikat

  • Goeppingen

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 9:27

    Weißt du eigentlich, was du bei Westdeutschen für Gefühle auslöst, mit dem, was du schreibst?

    Nein, Tisnet, das weiß Madame.C genau so wenig wie du. Und schon gar nicht, welche Gefühle bei Süddeutschen, zu denen ich gehöre, aufkommen.

    Für mich wär´s aber vermessen, die Gefühlswelt aller Süddeutschen mit der meinen gleichzustellen.

    Und ob jemand schuld trägt,im FfS, würde ich auch in Frage stellen, weil ich das schlicht und einfach nicht beurteilen kann.

    Denn NICHTS ist m.E. auch eine subjektive Bewertung 😉

  • rooikat

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 9:28

    Ebenfalls sei erinnert, nach Mauerfall wanderten viele in den Westen. Wenn jedoch Arbeitskräfte abwandern kann kein Unternehmen investieren!

    Ja, warum wanderten die Arbeitskräfte ab?
    Aus Jux und Abenteuerlust haben die meisten gewiss nicht den angestammten Wohn- ud Arbeitsort verlassen. Nicht alle wollten um jeden Preis in den neuen 'Wohlstand'.

    Im Übrigen könnte man sich allmählich über Hintergründe in diversen Dokumentationen im Internet, in Mediatheken informieren.
    Aber da könnte evtl. ein in Zement gegossenes Vorurteil bröckeln. Hat man nicht gerne.
    rooikat

  • Paesi

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 10:45

    ohne eigentlichen Bezug auf deinen Beitrag -meine Einstellung zu "Ost-West"

    Ost und West – Ich glaube vor allem in der Generation 45+ gibt es wohl die meisten unterschiedlichen Sichtweisen und Einschätzungen.

    Man sollte doch einfach einmal sich gegenseitig nur zuhören und nicht jedes Vernommene mit "aber … " erwidern. Ostdeutsche haben mitunter das Gefühl, man erwarte, dass sie die Zeit, die in der DDR gelebt wurde, nur "negativ" betrachtet werden dürfe/solle – dass der Aspekt der Unfreiheit, des politischen Regimes im Mittelpunkt stehen sollte und die auch positiv erlebten persönlichen Erfahrungen nicht so erwünscht sind. (meine subjektiv geprägte Wahrnehmung)

    Man darf sie haben, aber bitte nicht äußern oder besonders hervorheben. Es ist doch Tatsache, dass jeder Ostdeutsche die Zeit in der DDR auch anders erlebt hat – mit mehr oder weniger Druck.

    Die Abwanderung nach der Wende waren meiner Meinung u.a. vorwiegend aus Gründen der Arbeitssuche oder der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Oft stand ebenfalls der Druck der Arbeitsämter dahinter – wenn es "hier" nichts gibt, dann bitte flexibel sein und im westlichen Teil der Republik Stellen annehmen, ansonst: keine staatliche Untersützung. Aus diesem Grund sind einige Familien oder Jugendliche aus meiner Stadt weggezogen – eine meiner Töchter ebenfalls. Wenige kamen zurück, die meisten blieben.

    Der Umgang mit den Vietnamesen war nicht gern gesehen, es gab ihn teilweise und es gab ihn in der Mehrheit nicht. In meiner ehemaligen Textilstadt waren z.B. gegenseitige Besuche möglich – bei deutschen Familien, aber auch in den Unterkünften.

    Einfacher war es an den Unis. An der TH hier gab es den Kontakt zwischen den deutschen und wenigen vietnamesischen Studenten. Meine Freundin heiratete einen Vietnamesen, der auch seit nach dem Studium hier wohnt. Es gab beide Seiten – man sollte weder die eine noch die andere ausblenden bzw. die eine mit der anderen Sichtweise versuchen zu "überbieten".

    Mit den westlich wohnenden Bundesbürgern, die ich hin und wieder traf und mit denen ich ins Erzählen gekommen bin, gab es nur sehr, sehr wenige "aber".

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 10:52

    Aus Jux und Abenteuerlust haben die meisten gewiss nicht den angestammten Wohn- ud Arbeitsort verlassen.

    Nein, rooikat, sondern weil sie auf Besseres hofften? Weil sie nie in der DDR sein wollten, doch die die Schießbefehle sie abhielten? Was immer der Grund war, es ändert nichts an meiner Aussage!

    Dein regelmäßiger Hinweis auf Dokus – nett das Du annimmst nur Du schaust sie. :-B Vielleicht schauen Andere nur andere Dokus – möglicherweise objektivere?

    Ach ja, Aussage – die Du mir unterstellst habe ich nie gemacht. Dennoch darfst Du bitter lachen. Die Bitterkeit ist ja nicht zum ersten Mal zu erkennen.

    GeSa

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