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Friedhöfe, speziell aus der Vergagenheit, mit anderen Gepflogenheiten, sind wertvolle Kulturzeugen. Es lohnt durchaus, diese anzuschauen. Weniger sind sie umfassende Zeitzeugen die Menschen betreffend. Sie repräsentieren ja nur diejenigen , die sich aufwändige Betattungen leisten konnten.
Ich recherchiere gerade eine sehr günstigte Art einer Bestattung. Ein ganz junges Unternehmen November – Vorsorge | Bestattungen bietet die unterschiedlichsten Möglichkeiten an und werde mich wohl für eine entscheiden, meine Asche wird in einem Wald verstreut, nur das, was nach den hiesigen Gesetzen unumgänglich ist. Wäre mir in Namibia etwas passiert, hätte meine Freundin das organisiert, verbrennen und die Asche über die Farm verstreuen. Das war testamentarisch gesichert.
Meine Familie ist extrem klein seit/nach dem Krieg, engste Freunde sind mir bereits vorausgegangen, andere leben inzwischen im Ausland. Meine Tochter versteht meinen Wunsch und akzeptiert. Ich freue mich sehr über Zuwendung, über Blumen zu Lebzeiten und wem ich etwas bedeutete zu Lebzeiten, der wird sich auch später dann und wann erinnern. Mit meinem Vater rede ich in Gedanke heute noch in bestimmten Situationen, er bleibt wichtig für mich auch nach seinem Tod – am Urnengrab (in einer entfernten Stadt) war ich nie wieder nach der Beerdigung.
Nicht nur während der Zeit als Sozailarbeiterin habe ich erlebt, dass nicht selten eine Beerdigung mit mehr Aufwand, ein Grab eifriger und mit mehr Zuwendung gepflegt wird als der Verstorbene in den letzten Jahren, als er noch fühlen konnte, es dringend gebraucht hätte.Das mag für manchen sehr kalt klingen. Zum Glück sind in dieser Hinsicht unterschiedliche Meinungen möglich, jede hat ihre ganz persönliche Begründung.