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  • Modesty

    Teilnehmer
    21. September 2020 um 18:51

    Nur weil wir unser Freiheitsbedürfnis ständig befriedigen und dauernd zwischen vielen Möglichkeiten wählen dürfen/können/müssen heißt das noch lange nicht, dass wir auch tatsächlich in größtmöglicher persönlicher Freiheit leben. Im Gegenteil:

    Der (durchaus umstrittene) Philosoph Slavoj Žižek erläutert es anhand folgenden simplen Beispiels:

    Es ist eine bekannte Tatsache, dass in den meisten Aufzügen der Knopf »Tür schließen« ein völlig funktionsloses Plazebo ist, das nur dazu da ist, den Individuen den Eindruck zu verschaffen, dass sie irgendwie beteiligt sind und die Geschwindigkeit ihrer Aufzugfahrt beeinflussen können — wenn wir den Knopf drücken, schließt die Tür in genau derselben Zeit, wie wenn wir nur den Knopf für die Etage gedrückt haben.

    Was glaubt Ihr, wie sehr wird unser Freiheitsempfinden in Zeiten von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz ab dem Moment, in dem wir unsere Hand auf eine Maus legen und mit dem PC kommunizieren, bestimmt, ausgebeutet und gegen uns verwendet – und uns trotzdem ein Gefühl von Freiheit und Wertschätzung vermittelt?

    M.

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 7 Monate von  Modesty bearbeitet.

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